Authentisch sein

Authentisch sein

Ich weiß nicht, wie ich mich mitteilen soll, denn was ich sagen möchte, ist anders. Es ist anders, als alles, das ich kenne, so anders, dass ich niemanden kenne, der so lebt.

Bis jetzt habe ich Lehrblogbeiträge, kurze Tagebucheinträge, Kurzzeiler, Poesie geschrieben und Videos gemacht. Es sieht so aus, als würde ich jetzt lange Tagebucheinträge schreiben wollen, Tagebucheinträge, die ich sind. Ich war noch nie authentischer als spirituelle Lehrerin, als ich es jetzt in diesem langen Tagebucheintrag bin.

Die Wahrheit ist, dass ich bis vor Kurzem immer noch zwei destruktive Muster in mir getragen habe, die ich in den letzten Wochen heilen konnte. Seitdem bin ich ein anderer Mensch. Es wundert mich nicht. Ich weiß, wie das ist, mit dem wahren Selbst bzw. der Seele bzw. uns als Seele bzw. authentisch sein und integer sein und dem, das sich über die Seele bzw. uns als Seele legt. Diese Muster legen sich über die Seele bzw. uns als Seele und deswegen können wir nicht die reine Seele leben. Das ist nichts Unübliches. Ich nenne diese nicht ganz authentische, nicht ganz integre Person Ego. Niemand braucht sich für sein Ego zu schämen. So gut wie jeder Mensch baut ein Ego auf. Es kann aber sein, dass uns diese Persona, die nicht zu 100 % wir sind, später belastet und dann werden wir beginnen, zu unserer reinen Seele bzw. uns als reine Seele zurückfinden zu wollen.

Dieser Drang war bei mir sehr groß, so groß, dass ich Jahrzehnte damit verbracht habe, mein wahres Selbst zu finden, also mich auf einen Selbstfindungsweg zu begeben. Auf diesem Weg habe ich immer mehr zu mir gefunden, mit jedem weiteren Tag. Und er geht weiter.

Wieder einmal bin ich an einem Punkt, wo ich Angst habe. Der sicherere Weg wäre weiter Videos zu machen. Über Videos haben bis jetzt die meisten Menschen zu mir gefunden. Videos waren in meinem Beruf bzw. meiner Berufung mein Weg, wie ich andere informiert habe, dass es mich gibt, bei welchen Problemen ich unterstützen kann, wie ich unterstütze und einfach allgemein, um mich finden zu können, doch es scheint etwas Neues zu beginnen – lange Tagebucheinträge.

Ich sitze da, schreibe, bin authentisch und gleichzeitig habe ich Angst. Ich habe Angst, weil ich ich bin, weil ich anders bin und weil jeder Versuch, so zu sein, wie die Mehrheit ist, auch beruflich letztlich nicht dauerhaft funktioniert hat. Eigentlich könnte ich sagen, dass niemand und nichts verhindern konnte, dass dieser Moment kommt, in dem ich mich hinsetze und einen langen Tagebucheintrag schreibe. Und das bin jetzt wirklich ich: Schreiben.

Mein Eindruck ist, dass ich nichts Besseres, Heilsameres für mich, andere und schließlich die Welt machen kann, als ich zu sein. Ehrlich gesagt, erfahre ich jetzt in dieser Sekunde etwas, das ich noch nie in meinem gesamten Leben erfahren habe: ich bin ich. Ich bin inkarniert. Ich habe mich schlussendlich doch als Seele hierher gebracht.

Das ist gar nicht so einfach, selbst damit zurecht zu kommen ich zu sein, geschweige denn, was andere davon halten. Ich hätte das nicht gedacht, aber ich selbst zu sein, ist so vulnerabel, so verletzlich, dass ich sofort damit aufhören möchte und gleichzeitig habe ich mich noch nie besser gefühlt. Ich fühle parallel das glücklichste Gefühl, das ich bis jetzt erlebt habe und die größte Angst, die ich kenne. Es ist so, als würde ich sterben. Das ist dramatisch, aber genau so ist mein authentisches Fühlen.

Auf jeden Fall hilft es, das hier niederzuschreiben. Das ist einer der vielen Gründe, warum ich Schreiben liebe – Schreiben ist heilsam.

Ich bin da für dich.

Da für dich Ausbildung

Alles Liebe
Verena

Hinweis
Heilung, heilen, heilend, heilsam usw. ist i. S. von Ganzwerdung zu verstehen. Ich weise darauf hin, dass ich nicht die Tätigkeit einer Psychotherapeutin oder Ärztin ausübe. Ich bin eine spirituelle Lehrerin. Alles, was ich weitergebe, ist meine eigene Wahrheit.

Bildquelle: Pexels